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Vorbereitung
Beste Grundlage für einen gelungen Auftritt ist eine solide Vorbereitung. Hier ein paar praktische Tipps:
- Die Stücke sollten im Idealfall schon einige Zeit vor dem Konzert spieltechnisch und musikalisch beherrscht werden.
- Auch die Entscheidung, ob auswendig oder vom Notenblatt gespielt wird, sollte frühzeitig getroffen werden.
- Wird nicht auswendig gespielt, dann ist für eine übersichtliche Notenvorlage zu sorgen, bei der lästiges Umblättern nach Möglichkeit vermieden wird. Lose Notenblätter unbedingt zusammenkleben.
- Rechtzeitig vor dem Konzert ist zu prüfen, ob sich das Instrument und insbesondere die Saiten in einem einwandfreien Zustand befinden. Alte Saiten müssen ein paar Tage vor dem Konzert gewechselt werden, damit sie noch eingespielt werden können. Anderenfalls verstimmt sich die Gitarre während des Spielens.
- Vor wichtigen Konzerten oder Wettbewerben ist es sinnvoll, kleinere Testauftritte zu absolvieren.
- Um Hektik zu vermeiden, sich in Ruhe warm zu spielen und evtl. den Raum kennen zu lernen, sollte man sehr pünktlich beim Auftrittsort eintreffen.
Präsentation während des Auftritts
- Zeit lassen! Auf der Bühne sollte man sich die nötige Zeit gönnen, um anzukommen, sich in eine angenehme Sitzposition zu bringen, die Stimmung noch einmal zu prüfen und sich in den musikalischen Ausdruck des Stückes hineinzufühlen. So baut man in sich und bei den Zuhörer*innen die nötige Spannung für einen musikalisch interessanten Vortrag auf. Die ersten Takte des Stückes vor dem Losspielen noch einmal in der Vorstellung durchgehen! So wird von Anfang an mit der richtigen Tongebung, dem gewünschten Ausdruck und dem richtigen Tempo begonnen.
- Die Spannung bis zum Schluss halten. Auch der letzte Akkord oder Ton gehört noch zum Stück, erst nach dem Abdämpfen ist das Stück zu Ende. Dieses muss die/der Spieler*in dem Publikum unmissverständlich vermitteln.
- Beim Spielen zuhören und sich von den Klängen führen lassen. Sich in die Stücke hineinspüren und dem Spannungsverlauf überlassen.
Rückblickende Analyse
Nicht jedes Konzert gelingt so gut, dass man damit rundherum zufrieden ist. Nach dem Vorspiel sollte genau bilanziert werden, was positiv gelaufen ist und was noch nicht so gut funktioniert hat. Nur so kann man die nötigen Schlüsse für die Zukunft ziehen und mit den gesammelten Erfahrungen immerhin einen Lernerfolg verbuchen.
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„Dabei sein ist alles“
Seitdem 1963/64 der Wettbewerb „Jugend musiziert“ zum ersten Mal vom „Deutschen Musikrat e.V.“ durchgeführt wurde, hat er sich zu einem der erfolgreichsten Projekte in der musikalischen Jugendarbeit der Bundesrepublik Deutschland entwickelt. Dies untermauern insbesondere die von Jahr zu Jahr steigenden Zahlen an Teilnehmenden. Im Jahre 2001 nahmen allein 14.000 junge Musiker*innen an „Jugend musiziert“ teil.
Im Vordergrund des Wettbewerbs steht die musikpädagogische Breitenwirkung. Es sollen möglichst viele Kinder und Jugendliche zum Musizieren angeregt und in ihrer musikalischen Tätigkeit bestärkt werden. Deshalb sind alle – nicht nur die angeblichen Wunderkinder – zur Teilnahme aufgerufen. Ganz im olympischen Geist gilt die Devise: “Dabei sein ist alles“. Dies schlägt sich besonders in den Regionalwettbewerben nieder. Hier können dritte, zweite und erste Preise, sowie erste Preise mit Weiterleitung zum Landeswettbewerb gewonnen werden. Erst in den folgenden Wettbewerbsrunden – Landeswettbewerb und Bundeswettbewerb – geht es verstärkt darum, die musikalischen Talente und Frühbegabungen heraus zu filtern. Bis dahin gilt allein der Mut zur Teilnahme schon als Erfolg.
So bietet „Jugend musiziert“ ein lohnenswertes Ziel, auf das über einen längeren Zeitraum hingearbeitet werden kann. Schüler*innen und Lehrer*innen erarbeiten gemeinsam ein Vorspielrepertoire. Dies geht meist mit einer hohen Motivation und Übe-Intensität sowie einer größeren Bereitschaft zur Genauigkeit einher. Zwischenzeitliche Schülervorspiele bieten die willkommene Möglichkeit zum Formtest. Auch auf außermusikalische Bereiche kann sich diese zielgerichtete Arbeitsweise sehr positiv auswirken.
Zeitplan:
- Phase: Regionalwettberwerbe im Januar und Februar
- Phase: Landeswettbewerbe – normalerweise im März in jedem Bundesland und an einigen deutschen Schulen im Ausland.
- Phase Bundeswettbewerb zumeist im Juni
Die Anmeldung zum Regionalwettbewerb muss dem zuständigen Regionalausschuss bis zum 01.Dezember des Vorjahres vorliegen.
Altersgruppen:
Die Wertungen finden in acht verschiedenen Altersgruppen statt. Die Altersgrenze ist 20 Jahre. In Ensemblewertungen dürfen einzelne Teilnehmer bis zu 27 Jahre sein.
Repertoire:
Je nach Altersgruppe wird ein Repertoire zwischen 6 und 30 Minuten mit Musik aus verschiedenen Epochen, darunter ein Werk aus der Musik des 20./21. Jahrhunderts, erwartet. In diesem Rahmen kann das Vorspielprogramm kann frei gewählt werden. Literaturvorschläge zu verschiedenen Instrumenten kann man den entsprechenden Listen entnehmen, die vom „Deutschen Musikrat“ herausgegeben werden.
Weitere Informationen:
Beim „Deutschen Musikrat e.V.“ erhält man die Informationsbroschüre „Jugend musiziert“, Literaturlisten, Anmeldeformulare und weitere Informationen.
Anschrift:
Deutscher Musikrat gemeinnützige Projektgesellschaft mbH
Bundesgeschäftsstelle “Jugend musiziert”
Trimburgstr. 2
81249 München
Telefon: (089) 871002-0
Telefax: (089) 871002-90
E-Mail: jumu@musikrat.de
Internet:
Web-Site: http://www.jugend-musiziert-hamburg.de/
Bundesweit: http://www.jugend-musiziert.org/
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Dieser Beitrag zeigt allgemeine Übetipps auf. Text als pdf-Datei downloaden
Rechtzeitig beginnen – Mit der Vorbereitung auf ein wichtiges Vorspiel sollte selbstverständlich sehr rechtzeitig begonnen werden. Gerade bei umfangreicheren Vorspielprogrammen wird sich sonst die nötige Sicherheit für einen flüssigen und musikalisch spannungsreichen Vortrag nicht einstellen. Etwa einen Monat vor dem Konzert, Wettbewerb o.ä. sollten Notentext und Fingersätze der Stücke schon gut verinnerlicht sein, um in der letzten Vorbereitungsphase hauptsächlich an musikalischen Details feilen zu können.
Vorspielen üben – Vor einem wichtigen Konzert sollte man jede Möglichkeit nutzen, um das Konzertprogramm in kleinerem Kreise vorzuspielen und dabei Auftrittsroutine zu sammeln.
Immer in Konzerthaltung üben – Insbesondere dann, wenn man sich auf ein wichtiges Konzert, eine Prüfung oder einen Wettbewerb vorbereitet, sollte man beim Üben immer die Haltung einnehmen, die man später auch auf der Bühne einnehmen wird. Spielt man beim häuslichen Üben z.B. immer ohne Fußbank (oder andere Spielhilfe) und/oder Notenständer, wird sich dies beim Vorspiel negativ bemerkbar machen. Die eigentlich viel praktischere Haltung – mit Fußbank und gut positioniertem Notenständer – fühlt sich dann meist seltsam ungewohnt an, was ein flüssiges und technisch sauberes Spiel stark behindern kann.
In Zeitlupe üben – Oft wird beim Üben in zu hohem Tempo gespielt. Ganz besonders für ein technisch sauberes Spiel ist es notwendig, immer wieder ein sehr langsames Übetempo zu wählen. Funktionieren alle Spielabläufe in diesem Zeitlupentempo, kann man sich schrittweise dem eigentlichen Vortragstempo nähern. Dabei immer darauf achten, dass sich keine Unsauberkeiten einschleichen. In diesem Fall lieber wieder das Tempo zurücknehmen.
Metronom – Das Metronom ist ein sehr praktisches Hilfsmittel, um beim Spielen Tempo und rhythmische Genauigkeit zu kontrollieren. Insbesondere beim Einüben von längeren und komplexeren Stücken sollte es unbedingt verwendet werden.
Gut zuhören! – Höre dir beim Spielen immer wieder bewusst und aufmerksam zu. Insbesondere für ein sauberes Spiel ist dies eine unabdingbare Vorraussetzung.
Am Ende beginnen – Manche Stücke werden zum Ende hin immer unsicherer und ungenauer. Ein fehlerhaftes Spiel am Schluss eines Stückes stellt sich häufig dann ein, wenn beim Üben immer wieder von Vorne begonnen wird. So wird der Anfang immer vertrauter und deshalb auch schöner und flüssiger. Genauso vertraut sollte man sich aber unbedingt mit jedem Abschnitt des Stückes machen. Hierzu sollte man beim Üben immer wieder auch mit den letzten Takten bzw. der letzen Phrase des Stückes beginnen. Funktionieren diese sauber und sicher, nimmt man die voranstehende Phrase hinzu usw. Auf diese Weise wird das Ende des Stückes immer vertrauter und sicherer.
Übe das, was Du noch nicht kannst! – Um mit möglichst geringem Zeitaufwand schnell voran zu kommen, sollte man sich immer wieder auf das konzentrieren, was man noch nicht kann. Diese Stellen sollte man gezielt herausgreifen und so lange üben, bis sie flüssig gelingen. Danach sollte man die Stelle wieder in einem musikalischen Zusammenhang (z.B. einer Phrase) üben, damit sie später auch beim Durchspielen des ganzen Stückes gelingt.
Fingersätze – Ein guter Fingersatz – für die rechte und/oder linke Hand – kann über die flüssige und sichere Ausführung eines Stückes entscheiden. Fingersätze sollten deshalb sorgfältig eingeübt werden. Hierzu empfiehlt es sich auch, rechte und linke Hand getrennt voneinander einzuüben.
Anfänge, Schlüsse und Pausen – werden oft nicht ernst genug genommen. Übe bei Anfängen auch die innerliche Vorbereitung (Tempo, Lautstärke, Charakter usw. vorstellen bevor man losspielt) mit ein. Dämpfe Schlüsse und Pausen sauber ab.
Musikalisch üben – Auch die musikalische Gestaltung muss gezielt eingeübt werden. Der Charakter eines Stückes kann insbesondere durch das Tempo, Lautstärken, Klangfarben, Ritardandi usw. herausgespielt werden.
Rotierende Aufmerksamkeit – Selbstverständlich kann niemand beim Üben gleichzeitig auf alle Einzelheiten achten. Deshalb sollte man sich für jede Übeeinheit ein ganz bestimmtes Ziel setzen. Einmal richtet man seine ganze Aufmerksamkeit z.B. auf den genauen Rhythmus, ein anderes Mal auf Lautstärken, um beim nächsten Mal besonders auf das saubere Dämpfen zu achten. So wird man nach und nach alle Details zu einer überzeugenden Interpretation verknüpfen.
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Als Gitarrenlehrer*in wird man immer wieder damit konfrontiert, dass Kinder zwar gerne Gitarre lernen möchten, aber nur wenig Motivation zum Üben verspüren. Der folgende Beitrag bietet Lösungsvorschläge für dieses Problem und zeigt Möglichkeiten auf, mit denen sich die Freude am täglichen Üben steigern lässt. Zudem habe ich versucht zu definieren welch wichtige Rolle Lehrer*innen und Eltern in diesem Zusammenhang spielen. Der Text lässt sich auch als pdf-Datei downloaden
1. Warum üben?
Das Lernen eines Instruments stellt Schüler*innen sowohl vor neue geistige Anforderungen als auch vor ungewohnte und defizile motorische Aufgaben. Wenn man sich bewusst macht, dass ein Unterrichtsjahr im Normalfall 40 Unterrichtsstunden umfasst, wird schnell deutlich, dass effektive Fortschritte nur dann zu erreichen sind, wenn der Lernstoff zu Hause vertieft wird. Nur so hat die/der Lehrer*in die Möglichkeit in der folgenden Unterrichtsstunde – nach einer kurzen Wiederholungsphase – nahtlos an das Gelernte anzuknüpfen. Wurde in der Zwischenzeit nicht geübt, tritt oft sogar der gegenteilige Effekt auf. Das Gelernte wurde wieder vergessen, so dass in vielen Fällen wieder von vorne begonnen werden muss und der Unterricht irgendwann auf der Stelle tritt.
Gerade für die sehr jungen Schüler*innen ist der Sinn und Zweck des Übens normalerweise nicht nachzuvollziehen. Sie möchten zwar gerne Gitarre spielen, können aber den Zusammenhang zwischen der Weiterentwicklung ihrer instrumentalen Fähigkeiten und dem – meist als anstrengend empfundenen – Üben noch nicht herstellen. Erst mit zunehmendem Alter erkennen Schüler*innen, dass sie es zum großen Teil selbst in der Hand haben, wie schnell und gut sie Fortschritte machen. Kinder, die zu dieser Vernunftentscheidung noch nicht in der Lage sind, werden im seltensten Fall von sich aus zum Instrument greifen um zu üben.
2. Motivation
Die Motivation zum Üben kann auf verschieden Motiven basieren, die aber nicht ganz isoliert voneinander betrachtet werden können. Auch hier gibt es wieder altersspezifische Unterschiede.
Ziele setzten
Ein Ziel zu haben ist sicher ein ganz wichtiger Motivationsfaktor. Dies können ganz unterschiedliche Inhalte sein. Eine neue Spieltechnik erlernen, ein neues Stück oder ein Teil davon beherrschen, das nächste Schülerkonzert, Jugend musiziert usw. sind greifbare Ziele, auf die es sich hinzuarbeiten lohnt. Schüler*innen, die die Wechselwirkung zwischen persönlicher Anstrengung und Erfolg erkannt haben, sind sicher bereit über einen längeren Zeitraum auf ein gestecktes Ziel hinzuarbeiten. Bei jüngeren Schüler*innen ist die Frustrationstoleranz hingegen deutlich niedriger. Hier sollte man inhaltliche Anforderungen und zu bewältigende Zeiträume bewusst niedriger halten, damit ein weiterer wichtiger Motivationsgrund gegeben ist: Der Erfolg!
Erfolg
Auf eine Anstrengung sollte unbedingt ein Erfolgserlebnis folgen. Die Freude über ein erreichtes Ziel setzt die notwendige Energie und eine erhöhte Bereitschaft für weitere Anstrengungen frei. Im Optimalfall wird auf diese Weise eine Erfolgsspirale in Gang gesetzt, in der auf eine Phase des Übens und der Anstrengung der Erfolg eintritt. Wie Schüler*innen einen Erfolg erleben ist sehr unterschiedlich. Kleinere Kinder sind meist noch sehr außengesteuert und nehmen den Erfolg insbesondere an der positiven Reaktion ihrer Umwelt wahr. Bei älteren Schüler*innen ist Lob und Anerkennung von außen zwar auch noch sehr wichtig, zunehmend folgen sie aber ihren eigenen Zielen und nehmen selbst wahr, wann eine Aufgabe oder ein selbstgestecktes Ziel erfolgreich bewältigt wurde.
Inhalte
Die Wahl der Inhalte entscheidet selbstverständlich sehr wesentlich darüber, mit welcher Freude und mit welchem Einsatz die/der Schüler*in am Unterricht teilnimmt. Nicht jeder Wunsch von Schüler*innenkann immer sofort erfüllt werden. Manches gewünschte Stück ist evtl. noch zu schwer, eignet sich nicht für die Umsetzung auf der Gitarre o.ä.. Trotzdem sollte sich die Lehrperson bei der Auswahl der Literatur unbedingt an vorhandenen Wünschen und Bedürfnissen der Schüler*innen orientieren. So ist es meist möglich, sich ähnliche klingender Literatur mit geringerem Schwierigkeitsgrad zu widmen, wenn das eigentlich gewünschte Stück dem Leistungsstand der/des Schüler*in noch nicht entspricht.
3. Wie viel üben?
Genauso wie die Lerninhalte klar definiert sein müssen, sollte auch die Übezeit von der Lehrperson klar benannt werden. Wie viel geübt werden sollte hängt im Wesentlichen von Alter, Leistungsstand und Ziel der/des Schüler*in ab. Bei Kindern, die gerade mit dem Unterricht begonnen haben, reichen schon einige Minuten täglich. Schüler*innen mit höheren Ambitionen, die z.B. auf ein Studium bzw. auf eine Aufnahmeprüfung hinarbeiten, müssen die Bereitschaft mitbringen auch mehrere Stunden am Instrument zu verbringen. Hierbei sollte auf regelmäßige Pausen geachtet werden, da die Fähigkeit sich zu konzentrieren in der Regel nur 35 Minuten umfasst. Darauf sollte unbedingt eine Regenerationsphase folgen. Die Häufigkeit des Übens ist wichtiger als die Dauer. Mehrere über den Tag verteilte Übeeinheiten sind deutlich effektiver als ununterbrochenes stundenlanges Üben.
4. Äußere Bedingungen
Auch äußere Bedingungen können die Intensität des Übens beeinflussen. Ein schlechtes oder der Körpergröße nicht angemessenes Instrument kann das Spiel unnötig erschweren. Auch zu alte Saiten, eine schlechte Sitzgelegenheit, eine unruhige Umgebung usw. wirken sich negativ auf Motivation und Lernerfolg aus. Es sollte regelmäßig überprüft werden, ob folgende Vorraussetzungen erfüllt werden:
- Ist ein ruhiger Raum vorhanden, in dem konzentriertes Üben möglich ist?
- Gibt es eine adäquate Sitzgelegenheit? Ein Stuhl ohne Armlehne mit gerader Sitzfläche.
- Ist die/derr Schüler*in im Besitz einer Fußbank oder einer entsprechenden Gitarrenstütze, die eine günstige Haltung des Instruments gewährleistet?
- Verfügt die/der Schüler*in über ein funktionstüchtiges Instrument, das ihrer/seiner Körpergröße entspricht, sowie das nötige Zubehör (Ersatzsaiten, Gitarrenkoffer oder –hülle usw.)?
- Sind die nötigen Unterrichtsmaterialien (z.B. Notenständer, Noten, Gitarrenschule, Metronom) vorhanden?
- Schüler*innen, die mit Nagelanschlag spielen sollten zudem auf die Pflege Ihrer Nägel achten, um überhaupt einen tonlich befriedigenden Klang erzeugen zu können. Auch hierzu müssen die nötigen Werkzeuge wie Feile und sehr feines Schleifpapier vorhanden sein.
5. Die Rolle der Eltern
Lehrer*innen vermitteln spieltechnische und musikalische Fertigkeiten, definieren Übeinhalte und die Dauer des Übens, setzen Ziele und Zwischenziele, kümmern sich um das gewünschte Noten- und Unterrichtsmaterial usw. und sorgt so für die pädagogische und methodische Basis. Ihr Einfluss auf die Umsetzung ihrer Vorgaben ist allerdings nur sehr begrenzt. Hier fällt den Eltern eine ganz wichtige Rolle zu, da nur sie täglich im Kontakt zu Ihren Kindern stehen und so einen Einfluss darauf haben, ob auch regelmäßig geübt wird. Im Folgenden sollen Möglichkeiten dargestellt werden, wie Eltern ihre Kinder beim erlernen eines Instruments begleiten und unterstützen können.
Interesse zeigen
Kinder werden in ihrem Handeln bestätigt, wenn die Eltern Interesse dafür aufbringen. Dies kann z.B. durch kleine Hauskonzerte vor den Eltern und Geschwistern oder das gemeinsame Üben gezeigt werden. Vielen Kindern gefällt es, wenn die Eltern beim Üben dabei sind und sie z.B. durch mitsingen oder spielen unterstützen. Auch Fragen wie „Was spielst Du da für ein schönes Stück, oder wie spielt man das, kannst Du mir das mal zeigen?“ werten das Tun der Kinder auf. Einigen Kindern gefällt es auch, wenn die Eltern selbst einmal zum Instrument greifen und ausprobieren was ihre Kinder gerade lernen.
Loben
Gerade jüngere Schüler*innen schöpfen ihre Motivation zum großen Teil aus dem Lob ihrer Umwelt. Es gibt auch fast immer etwas Positives und Lobenswertes zu entdecken. Das kann bei der bloßen Tatsache, dass geübt wurde anfangen – „Schön, dass du heute wieder geübt hast“, „Ich finde es immer schön, wenn du Gitarre spielst“ – oder sich auf konkrete Inhalte und Stücke beziehen – „Das Stück, das du gerade übst, klingt aber schön!“.
Verständnis zeigen
Zeigen Sie Verständnis, wenn ihre Kinder einmal in ein Motivationstief geraten. Versuchen Sie sie wieder aufzubauen oder zu trösten, wenn es einmal nicht so vorangeht, wie es sich das Kind wünscht. Sollten Sie das Gefühl haben, dass ihr Kind überfordert ist, dann nehmen sie Kontakt zu seiner/seinem Lehrer*in auf, um sich mit ihm zu besprechen und nötigenfalls mal einen Gang zurück zu schalten.
Erinnern
Oft wird das Üben nicht aus Unlust vermieden, sondern schlichtweg vergessen. Erinnern Sie Ihre Kinder regelmäßig an das Üben. Vermeiden Sie dabei einen ermahnenden Tonfall. Es reicht meist schon die Frage „Hast du heute eigentlich schon Gitarre gespielt?“. Falls Ihr Kind trotz Erinnerung nicht übt, versuchen Sie es nicht zu zwingen. Es sollte auf keinen Fall zu Streitigkeiten kommen die die Lust am Musizieren beeinträchtigen. Sollte Ihr Kind über einen längeren Zeitraum nicht üben, dann halten Sie Rücksprache mit seiner/seinem Lehrer*in, damit sie/er dies gegebenenfalls im Unterricht besprechen kann.
Begleiten, nicht kontrollieren
Versuchen Sie unbedingt jede inhaltliche Kritik in negativem Sinne zu vermeiden. Ihre Kinder sollen Sie als stützende Begleitung und nicht als Kontrollinstanz erleben. Sollten Sie einmal das Gefühl haben, dass Ihr Kind keine Fortschritte macht, etwas dauerhaft falsch macht, nur schräge Töne produziert o.ä., dann überlassen Sie die notwendige Korrektur der Lehrperson. Tritt keine Verbesserung ein, dann halten Sie Rücksprache mit ihr.
Üben in den Tagesablauf integrieren
Besonders gut ist es, wenn das Üben in den Tagesablauf des Kindes fest integriert ist. Es kann so zu einem täglichen Ritual bzw. zur Normalität werden. Vereinbaren sie feste Übezeiten mit Ihren Kindern. Besonders gut eigen sich hiefür die Zeiträume vor als unangenehm empfundenen Tätigkeiten. Viele Kinder freuen sich z.B. wenn Sie statt sofort ins Bett gehen zu müssen noch zehn Minuten Gitarre spielen dürfen.
Motivieren durch Alltagspräsenz von Musik
Die tägliche Auseinandersetzung mit dem Instrument fällt den Kindern naturgemäß am leichtesten, wenn diese als spielerisch empfunden wird. Die Präsenz von Musik im Alltag kann hier eine wichtige Rolle spielen. Gemeinsames Singen und Musizieren mit den Eltern, Musikhören und Konzertbesuche steigern die Freude und Motivation der Kinder am Musizieren.
Äußere Bedingungen schaffen
Wie schon dargelegt, müssen für das effektive Üben eine Reihe von äußeren Rahmenbedingungen gegeben sein. Gerade bei jüngeren Schüler*innen sind besonders die Eltern dafür verantwortlich, dass diese erfüllt werden
6. Was üben?
Generell gilt: „Übe das, was du noch nicht kannst“. Dinge, die schon beherrscht werden und verinnerlicht sind, müssen nicht mehr geübt werden. Oft verliert man sich darin, Stücke oder Teile eines Stückes endlos zu wiederholen, die schon ausreichend beherrscht werden. Natürlich soll man sich an seinem Können erfreuen, dies sollte aber nicht das konstruktive Üben behindern.
Hier hilft es, wenn die tägliche Übezeit klar in eine Übe- und in eine Spielphase unterteilt wird. Nach zwanzig Minuten üben, folgt z.B. eine Spielphase in der man alte Stücke herausholt, improvisiert, oder vom Blatt spielt.
„Zeit am Instrument ist nicht nur Übzeit! Der Schüler soll sich auch seiner erworbenen Fähigkeiten freuen und mal ganz einfach loslegen können. ‘Wir feiern was wir können, und lernen stets Neues dazu.’ Das Lernen ist wichtig, das Feiern nicht weniger.“ Francis Schneider
7. Wie üben?
Genauso wie man im Instrumentalunterricht die nötigen spieltechnischen und musikalischen Fähigkeiten erlernt, sollten auch Strategien zur Problemlösung und Übetechniken sukzessive im Unterricht vermittelt werden. Nur so ebnet man der/dem Schüler*in den Weg in die Selbstständigkeit und macht sie/ihn von der Lehrperson unabhängig.
Auch das Üben muss geübt bzw. erlernt werden. Welche Techniken sich als jeweils sinnvoll erweisen ist genauso unterschiedlich, wie sich die einzelnen Schülerpersönlichkeiten voneinander unterscheiden. Dies zeigt sich gerade im elementaren Bereich. Die eine Schülerin nähert sich lieber über das Zählen dem Rhythmus, der andere Schüler bevorzugt Bewegungsspiele. Auf alle Techniken hier im Einzelnen einzugehen, würde den Rahmen dieser Ausführungen sprengen. Wer auf der Suche nach speziellen Anregungen ist, der sei auf die folgenden Literaturtipps verwiesen. Insbesondere das Buch „Üben – was ist das eigentlich?“ von Francis Schneider sei allen Leser*innen ans Herz gelegt.
Literatur:
- Alfred Eickhold, Mathias Kijewski, Dieter Kreidler, Anke Leppen, Barbara Petzold, Joachim Sieper und Jürgen Sonnenschein: „Los geht’s! – Eine Gitarrenschule für Kinder“ – Unterrichtshandbuch, Schott Verlag 1993.
- Francis Schneider: „Üben – was ist das eigentlich?“, Musikedition Nepomuk, Aarau (Schweiz) 1994.
- Ulrich Mahlert (Hrsg.): „Spielen und Unterrichten“, Schott Verlag 1997
Gerhard Mantel: „Cello üben – Eine Methodik des Übens für Streicher“, Schott Verlag 1987. - Konrad Ragossnig: „Anleitung zum täglichen Üben“; aus Handbuch der Gitarre und Laute, Schott Verlag 1978.
- Barry Green W. Timothy Gallwey: “Der Mozart in uns (The inner Game of music)“, Verlag im Waldgut, Frauenfeld 1993.
- Martin Gellrich: “Üben mit Lis(z)t”, Verlag im Waldgut, 1992.
- Christian Moritz: „Mentales Training in der Übepraxis – Diskussion verschiedener Methoden und Vorstellung und Entwicklung zu gezielten instrumentalen Themen“, Schriftliche Arbeit im Rahmen des DML-Studienganges am Hamburger Konservatorium, 1999.
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In diesem Beitrag erfährt man Wissenswertes zum Thema Stimmen der Gitarre. Zudem kann man sich den Text auch als pdf-Datei downloaden.
Stimmen nach Stimmgerät:
Da das Stimmen der Gitarre etwas Geduld und Übung verlangt, ist anfänglich der Einsatz eines digitalen Stimmgerätes empfehlenswert. Schon für ca. € 25,- kann man brauchbare Modelle käuflich erwerben. Wer später Fingerstyle-Gitarre lernen möchte und viel mit offenen Stimmungen (Open Tunings) zu tun haben wird, sollte sich gleich ein “Chromatisches Stimmgerät” anschaffen. Mit diesem lässt sich nicht nur die Standardstimmung (E, A, d, g, h, e’), sondern auch jede andere Stimmung einstellen.
Das Stimmgerät erkennt üblicherweise die jeweilige angeschlagene Saite. Jetzt muss nur noch die Tonhöhe korrigiert werden. Wenn der Zeiger im Display in der Mitte steht (manchmal leuchten auch links und rechts vom Zeiger zwei Lichter auf), ist die Saite gestimmt. Steht der Zeiger links, muss die Saitenspannung erhöht werden, indem man den Wirbel etwas nach links dreht. Steht der Zeiger zu weit rechts, wird die Saitenspannung entsprechend verringert, indem der Wirbel nach rechts gedreht wird.
Stimmen nach Einklang:
Stimmen nach Einklang bedeutet, dass zwei Töne gleich klingen sollen. Man kann sich z.B. von einem anderen Instrument (z.B. einer schon gestimmte Gitarre, Klavier) oder von einer sogenannten Stimmpfeife alle Töne vorspielen lassen, und dann die Saiten des eigenen Instruments damit in “Einklang” bringen.
Auch ohne ein anderes Instrument ist es möglich, die Gitarre mittels “Einklang” zu stimmen. Hierzu werden die leeren Saiten mit entsprechenden gegriffenen Tönen auf den benachbarten Saiten verglichen.
- Die d-Saite wird mit dem gegriffenen “d” im V. Bund der A-Saite verglichen.
- Die g-Saite mit dem gegriffenen “g” im V. Bund der d-Saite
- Die h-Saite mit dem gegriffenen “h” im IV. Bund der g-Saite
- Die e’-Saite mit dem gegriffenen “e” im V. Bund der h-Saite
- Die tiefe E-Saite kann man mit der leeren e’-Saite vergleichen. Wenn man die E-Saite im V. Bund greift, kann man sie auch nach der A-Saite stimmen.
Nach dieser Methode wird die Gitarre allerdings nur relativ (in sich) gestimmt. Möchte man mit anderen Instrumenten zusammenspielen, müssen aber alle Instrumente auf dieselbe Tonhöhe eingestimmt werden. Als Referenzton dient meist der sogenannte Kammerton “A” (440 Hertz), den man von einer Stimmgabel übernehmen kann.
Stimmen mit Flageoletts:
Flageolett-Töne werden erzeugt, indem die Saite mit der Fingerkuppe direkt über dem Bundstäbchen leicht berührt wird. Wenn nun die Saite angeschlagen wird (möglichst in der Nähe des Stegs), entsteht ein glockenähnlicher Klang. Nimmt man die Fingerkuppe nach dem Erklingen des Tons schnell von der Saite, klingt der Flageolett-Ton sehr lange nach.
- Der Flageolett am VII. Bund der A-Saite wird mit dem Flageolett am V. Bund der E-Saite verglichen
- Der Flageolett am V. Bund der A-Saite wird mit dem Flageolett am VII. Bund der d-Saite verglichen
- Der Flageolett am V. Bund der d-Saite wird mit dem Flageolett am VII. Bund der g-Saite verglichen
- Der Flageolett am VII. Bund der E-Saite wird mit der leeren h-Saite verglichen
- Der Flageolett am VII. Bund der A-Saite wird mit der leeren e’-Saite verglichen
Stimmung überprüfen:
Um Töne in Einklang zu bringen, muss man sich sehr im vergleichenden Hören üben. Ein physikalisches Phänomen kann dabei ein wenig helfen. Solange die Töne nicht im Einklang sind, entstehen beim Vergleichen der Töne sogenannte Schwebungen. (Sie sind als mehr oder weniger starke Vibrationen zu hören.) Klingen die Töne gleich und es sind keine Schwebungen mehr vorhanden, dann ist die Saite mit hoher Wahrscheinlichkeit auch gestimmt. Nach dem Stimmen aller Saiten sollte man ein paar Akkorde spielen und hören, ob sie auch wirklich sauber klingen.
Weitere Tipps:
Höher oder tiefer? Anfangs ist es für viele schwer zu hören, ob die zu stimmende Saite höher oder tiefer als die gestimmte Saite ist. Klarheit kann man sich dadurch verschaffen, dass man die zu stimmende Saite einfach deutlich tiefer dreht. Dann kann man sich langsam von unten annähern.
Immer die gestimmte Saite zuerst anschlagen und dabei versuchen, den Ton im inneren Ohr zu behalten.
Bewusst beim Drehen der zu stimmenden Saite auf die Tonhöhenveränderung hören. Beim Stimmen am fünften Bund sollte man die zu stimmende Saite deshalb vor dem Höherdrehen noch einmal anschlagen, um genau zu hören, wie viel man höher dreht. Bei der Flageolett-Methode sollten beide Töne beim Verändern der Saitenspannung noch klingen, damit man dabei gut hören kann, wie die Schwebung langsam schwächer wird und verschwindet.
Beim Stimmen der hohen Saiten sollte man darauf achten, dass die tiefen Saiten durch den Daumen abgedämpft sind. So vermeidet man das Auftreten von störenden Eigenschwingungen.
Versuche beiden Tönen dieselbe Klangfarbe zu geben. Unterschiedliche Klangfarben können das hören beeinflussen. Ein heller Klang wirkt meistens höher und ein dunkler Klang meistens tiefer.
Eine Gitarre zu besaiten ist für Anfänger*innen nicht die leichteste Übung. In diesem Beitrag wird in einzelnen Schritten beschrieben, wie man eine neue Saite auf die Gitarre aufzieht. Zudem kann man sich den Text auch als pdf-Datei downloaden.
Klickt einfach auf die Bilder um diese zu vergrößern.
Befestigung am Steg:
1. Die Saite am Steg durch das entsprechende Loch führen. Nicht zu weit, damit die Länge der Saite noch ausreicht um sie am Kopf zu befestigen.
2. Das kürzere Ende der Saite unter dem längeren Ende hindurchführen.
3a. Das kurze Ende in die entgegengesetzte Richtung ziehen….
3b. ….und unter dem Teil der Saite, welcher auf dem Steg liegt, hindurchschieben.
4. Vorgang 3b noch einmal wiederholen. Bei der e’-Saite ruhig auch ein drittes Mal.
5. Zum Schluss die Saite hinter den Steg legen und festziehen. Am Ende der e’-Saite evtl. einen Knoten machen, um ein Hindurchrutschen des Saitenendes zu vermeiden.
Befestigung am Kopf:
1. Die Saite durch das entsprechende Loch im Wirbel führen.
2. Das kürzere Ende der Saite unter dem längeren hindurchführen, so dass eine Schlaufe entsteht.
3. Die Saite durch die Schlaufe stecken und festziehen.
4. Beim Aufrollen der Saite muss man darauf achten, die Saite immer über das kurze Ende laufen zu lassen. So zieht sich diese am besten fest.
Um die Saite etwas schneller aufwickeln zu können, ist eine Saitenkurbel sehr hilfreich.
Die überflüssigen Saitenenden erst abschneiden (z.B. mit einem Seitenschneider), wenn sicher ist dass alles gut geklappt hat.
Anhand einer Abbildung, wird das Instrument und seine einzelnen Teile beschrieben. Download pdf-Datei
Auf zwei Seiten ist das Wichtigste aufgelistet, was man beim Kauf einer Gitarre beachten sollte. Qualitätsmerkmale, Hölzer, Größe, Kosten und Weiteres. Download pdf-Datei