Der Gitarrist Andreas Frehde wurde selbst frühzeitig musikalisch gefördert und entdeckte bereits im Alter von sieben Jahren seine Liebe zur Gitarre. Nach ersten Erfolgen bei öffentlichen Auftritten und Jugendwettbewerben studierte er von 1988-1993 bei Santiago Navascués am Münchener Richard Strauß-Konservatorium. Seine instrumentale und musikalische Ausbildung rundete er ab, indem er an Meisterkursen mit Dozenten wie Alvaro Pierri, dem Duo Assad und Leo Brouwer teilnahm. Neben seinen Aktivitäten als Musiker ist er heute hauptsächlich pädagogisch tätig.
Aus seiner langjährigen Unterrichtserfahrung heraus hat er seinen eigenen didaktischen Ansatz entwickelt, der insbesondere “auf der Motivation, der Freude am Musizieren und dem Ausdruck menschlicher Seelenregungen beruht.”
Motivieren soll auch die vorliegende CD mit dem Titel “Gitarre ab Sechs”. Hier hat Andreas Frehde sich die Mühe gemacht, insgesamt 51 Stücke aus dem Repertoire des Anfangsunterrichts für Gitarre einzuspielen. Dabei hat er auf eine gute Mischung der unterschiedlichsten Stile und Epochen Wert gelegt. Das Repertoire der Gegenwart wird durch Baden Powell, Eric Clapton oder die Beatles, sowie beliebte Unterrichtsliteratur von Gerald Schwertberger, Michael Langer, Bruno Szordikowski, Klaus Schindler, Cees Hartog, dem Interpreten selbst u.a. vertreten. Geschickt werden aber auch die ersten kleinen Stücke aus dem klassischen Repertoire eingestreut. So sind neben kurzen Etüden von Aguado, Carcassi und Giuliani z.B. die beliebte spanische Romanze “Lágrima“ von Francisco Tárrega oder die Bourée aus der Suite in E-Moll (BWV 996) von J. S. Bach zu hören. Auch Bearbeitungen traditioneller Stücke hat Andreas Frehde erfreulicherweise nicht vergessen. Dazu gehören die Lieder “There Is A House In New Orleans” oder “When Israel Was In Egyptsland”, aber auch deutsche Volks- und Kinderlieder wie “Wer will fleißige Handwerker sehn”, “Hänsel und Gretel”, “Laterne, Laterne”, “Auf einem Baum ein Kuckuck”, usw. An letzteren zeigt er sehr schön, auf wie vielfältige Weise sich eine einstimmige Melodie gestalten lässt, bevor jeweils eine Begleitstimme hinzutritt. Auch diese Arrangements stammen von dem Interpreten selbst.
Schön, dass sich ein professioneller Gitarrist die Zeit für eine solche Einspielung genommen hat. Diese CD kann schon früh Hörgewohnheiten schaffen, welche letztendlich die Basis für eine solide Grundmotivation darstellen. Kinder können Gitarreninterpretationen von Musik hören, die ihnen selbst nahe ist und werden nebenher an klassische Musik herangeführt. Auch spieltechnisch ist das Repertoire nicht unerreichbar weit entfernt, da die Stücke fast alle im Anfangsunterricht einsetzbar sind. Hat sich ein Kind zum Ziel gesetzt eines der Stücke nachzuspielen, ist zwar ein wenig Geduld erforderlich, diese wird aber nicht überstrapaziert. Praktischerweise sind im Booklet alle Publikationen aufgelistet, aus denen die eingespielten Stücke stammen.