Titel: Creative Guitar – Basics für den E-Gitarrenunterricht
Autor: Jörn Michael Borner
Verlag: Verlag Hubertus Nogatz
„Creative Guitar“ ist der Titel eines – im auf Unterrichtsliteratur für die Gitarre spezialisierten Verlags Hubertus Nogatz – erschienen E-Gitarrenlehrwerks, mit dem der Gitarrist und Gitarrenlehrer Jörn Michael Borner nicht nur eine Sammlung interessanter Riffs und Licks anbieten möchte. Dieses Lehrbuch soll vielmehr sukzessive in die speziellen „Basics“ wie Powerchords, Riffs in verschiedenen Lagen, das Akkordspiel sowie Spieltechniken wie Bending, Slide, Hammering on, Pull off, Brushing oder Palm Muting einführen. Wie der Name schon anklingen lässt, soll Schüler*innen dabei von Anfang an genügend Freiraum für die individuelle kreative Entfaltung gelassen werden.
Neben den Übungen und Spielstücken gibt es deshalb immer wieder leere Notensysteme, die mit der Anregung versehen sind, das neu gelernte in eigenen Kompositionen anzuwenden. Vereinzelt wirken diese Anmerkungen doch etwas überflüssig. Nett gemeinte Sätze wie “Sei nicht zu unsicher” sind doch etwas allgemein gehalten. Hier hätte Borner seiner Linie lieber treu bleiben sollen, denn diese Gitarrenschule ist nicht für das Selbststudium konzipiert. Bewusst wurde deshalb auf umfangreiche Erklärungstexte verzichtet. Auch Lehrer*innen soll so genügend Freiraum in der Unterrichtsgestaltung gelassen werden. Aus demselben Grund wurde wahrscheinlich auf eine CD mit Hörbeispielen verzichtet. Alle Übungen und Stücke sind in Tabulatur und Notenschrift dargestellt.
Nach kurzen einführenden Erläuterungen zu Haltung, Spieltechnik und Equipment und nötigen Begriffsklärungen, werden zu Beginn Riffs auf den Basssaiten in verschiedenen Lagen eingeübt. Im dritten Kapitel geht es dann schon um die berühmt berüchtigten Powerchords, bevor im folgenden Abschnitt auch Riffs mit höheren Tönen erlernt werden. In Kapitel 7 dreht sich alles um das Akkordspiel. Zu Anfang werden die Akkorde arpeggiert gespielt. Dabei wird ausgehend von den Powerchords der Greifumfang schrittweise bis hin zu den in der Songbegleitung gebräuchlichen kompletten Standard-Akkorden erweitert, mit denen am Ende dieses Kapitels auch ein paar Rhythmuspatterns einstudiert werden. Auch dem Thema “Bending” wird ein eigener Abschnitt eingeräumt. Die Kapitel 5, 9 und 11 sind dem Zusammenspiel gewidmet. Hier wird mit peppigen Eigenkompositionen das Gelernte musikalisch umgesetzt.
Lernende, die das Buch Schritt für Schritt durchgearbeitet haben, werden am Ende sicher über das nötige Rüstzeug verfügen, um sich auf dieser Basis in die individuell bevorzugte musikalische Richtung zu bewegen. Hilfreich sind auch die zahlreichen im Anhang befindlichen Tipps zu ergänzender Literatur, die meist auf ganz bestimmte Stilrichtungen abzielen.
Vorkenntnisse im Melodiespiel und Notenlesen sind sicher hilfreich aber nicht unbedingte Voraussetzung zum Durcharbeiten dieses Lehrwerks. Creative Guitar bietet besonders für Lehrer*innen ein interessantes Unterrichtskonzept, die von Haus aus nicht von der E-Gitarre kommen, aber bereit sind mit ihren Schüler*innen einen Ausflug in diesen Bereich zu unternehmen.
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