Von Johannes Mentzel
Ist es möglich, aus 20 mehr oder weniger durchschnittlichen Gitarristen und Mandolinenspielern 12 Ensembles zu bilden und mit diesen innerhalb von 5 tagen über 30 Stücke größtenteils bis zur Vorspielrefe zu erarbeiten ?
So etwas gelingt nur mit Pia Grees, Sonja Wiedemer und Matthias Kläger. Nach dem großen Erfolg des Kammermusikkurses des BDZ im letzten Jahr im tiefsten Schwarzwald, in Ibach, wurde der Kurs dieses mal vom 29.10 bis 3.11 im Schultze- Delitzsch- Haus in Staufen bei Freiburg fortgeführt. Diese riesige Haus bot den Vorteil von großen gemütlichen Zimmern, guter Sanitärausstattung und genügend Räumen zum Üben.
Der Ensembleunterricht und die Technik- und Klang- Kursstunden fanden in der Musikschule von Staufen statt, die nur wenige Minuten von unserer Unterkunft entfernt lag. Tagsüber wurde in der Rhythmus-Gruppe das Rhythmusgefühl trainiert und in getrennten Gruppen für Mandoline und Gitarre die Tonbildung sowie andere technische Probleme (z.B. Barré-Griff ) untersucht und mit Hilfe der Dozenten verbessert. Außerdem wurden die Ensemblegruppen, die zu einem Teil schon vorher bestanden und zum anderen Teil erst auf dem Kurs zusammengesetzt wurden, von den Profis Pia, Sonja und Matthias unterrichtet. Neben dem intensiven Üben war aber auch immer wieder Zeit für gemeinsame Unternehmungen wie einem Halloween – Nachtspaziergang zur Ruine von Staufen oder für eine gemütliche Runde im hauseigenen Wirtsstüble oder in der Empfangshalle. Und da selbst der härteste Gitarrist nicht nur vom Gitarre spielen allein lebt, wurden wir drei mal am Tag mit Essen verpflegt. Mit sehr gutem Essen, genaugenommen. Beim Essen waren wir dann auch alle immer zusammen und es entstanden oft interessante Gespräche- über Musik natürlich, aber auch wissenschaftliche Diskussionen über die Vermehrung des „gemeinen Fleischkäse-Greifschwammes“ oder über die korrekte Aussprache des Wortes „Tango“.
Abends wurden die musikalischen Ergebnisse dann den anderen vorgetragen, mit deutlichen Fortschritten an jedem Tag. Am Samstag abend fand die Generalprobe in einem Saal des „Martinsheims“ in Staufen statt und am Sonntag drauf um 11 Uhr das öffentliche Abschlußkonzert des Kurses. Dort wurden die besten Stücke aufgeführt und sogar aufgenommen, um den Kursteilnehmern eine eigene CD produzieren zu können. Neben Duos, Trios, Quartetten und einem Quintett saßen dabei auch das 12-köpfige Erwachsenen-Ensemble mit Werken von Granados und das U-20-Ensemble mit dem Pop-Lied „A whiter shade of pale“ auf der Bühne.
Dieser Kurs hat nicht nur wegen der Musik jedem etwas gebracht, wir haben auch unheimlich viel Spaß gehabt.
Und eins ist sicher: nächstes Jahr geht es weiter – und wir freuen uns jetzt schon wieder drauf.
JO( hannes Mentzel )