Uraufführungskomponist
Wann: 29.10.2020, 18:45 und 20:45 Uhr
ORT: Elphilharmonie (Kleiner Saal)
TILMAN HÜBNER studierte Gitarre in Hamburg und Paris bei Klaus Hempel und Roberto Aussel, war Stipendiat des DAAD und hatte Gelegenheit zu Rundfunk- und Fernsehauftritten bei NDR und ZDF. Er wirkt in Hamburg an der Staatlichen Jugendmusikschule in leitender Funktion und als Gitarrenlehrer sowie als Dozent an der Hochschule für Musik und Theater. Als Ausbildungsangebot beider Einrichtungen
gründete und leitete er das Kleynjans-Ensemble, Gitarren & Schlagzeug, das in seiner einzigartigen Besetzung ein echtes Uraufführungsensemble ist. In seiner Aufgabe an der Jugendmusikschule ist er Gastgeber für das Norddeutsche Zupfmusikfestival und das Hamburger Gitarrenfestival. Konzertreisen führten den Gitarristen durch ganz Europa. Im Zentrum seines kompositorischen Schaffens stehen Werke für und mit Gitarre für den konzertanten wie für den pädagogischen Gebrauch. Neben diversen Notenveröffentlichungen seiner Kompositionen erschienen die Solo-CD Espérance d’Été und die CD new music for 2 guitars mit Tatjana Kukoč. Die Beschäftigung mit komponierter Musik wird ergänzt durch das Improvisationsprojekt Time Ahead mit dem Jazzgitarristen Mehmet Ergin, zu hören beispielsweise auf dem Album “altona sessions” . Mit der Sängerin Sibylle Kynast entstand das Album “Wenn ich mir was wünschen dürfte”, auf dem Repertoire der Sängerin Belina, die u.a. mit dem Gitarristen Sigfried Behrend
zusammenwirkte, in Arrangements Hübners neu beleuchtet wird. Zuletzt erschien das Album Monatsstücke , 12 aufregende Fantasien für Gitarre solo.
Zur Uraufführung:
Die Musik für Cello, Gitarre und Gitarrenorchester ist eine Auftragsarbeit für GitarreHamburg.de und damit ein Widmungswerk für das JugendGitarrenOrchesterHamburg, unter der Leitung von Christian
Moritz, als 3sätziges Doppelkonzert mit den vorgesehenen Solisten Nadège Rochat und Rafael Aguirre oder ggf. norddeutsch Samuel Selle und Johann Jacob Nissen.
Umgesetzt habe ich die Wünsche an mich als Komposition, die ihre Intensität im lange
Gleichbleibenden und im schrittweise sich Verändernden sucht. Im Titel habe ich den Begriff „Konzert“ vermieden, da die dahinter stehende Bedeutung des „Wettstreits“ hier nicht meinen Absichten entspricht. Vielmehr wünsche ich mir, dass die unterschiedlichen Charaktere der musikalischen Elemente in Solostimmen und Gitarrenorchester sich zu einem unzertrennbaren Ganzen eher partnerschaftlich ergänzen.
Die Vortragsbezeichnungen der drei ohne Pause aneinander anschließenden Sätze bzw. Teile lauten gespannt ausrufend für die Solo- und entspannt groovend für die Orchesterstimmen in Teil 1, irdisch groovend und himmlisch schwebend in Teil 3, während schön für alle Stimmen im ruhigeren Teil 2 gilt. Hier stehen sich „klassisch“ akkordische Begleitung im Orchester und einstimmige Melodie in den Soli gegenüber. Die Solo-Gitarre muss in einigen Spielsituationen zur schnellen Ton- oder Akkordwiederholung greifen, um dem langtönenden Cello näher zu sein als dem kurztönenden Gitarrenorchester. Die gleichberechtigten Stimmen des Gitarrenorchesters spielen immer im Kanon, unterschiedlich angelegt in den 3 Teilen. Die Solostimmen ergänzen parallel und schrittweise ein Element und verkürzen schrittweise ein zweites im Teil 1, spielen imitierend zu zweit und auch solistisch motivisch sich stets in unterschiedlichen Tonhöhen wiederholende Melodien in Teil 2, um im Teil 3 einen eng
geführten eigenen Kanon zu spielen. In der Betrachtung des fertigen Stücks stelle ich mir im Ganzen als emotionalen Hörverlauf vor: Beunruhigung oder Abholen in der Unruhe – Befriedung – durch Repetition in die Meditation. Mal sehen, ob das für euch und Sie beim Erleben der Uraufführung auch stimmt!
Künstler-Website: www.tilmanhuebner.de