“Kali Kypros e.V. versteht sich als Kontaktkreis und Treffpunkt zur Völkerverständigung und pflegt den Austausch zwischen verschiedenen Kulturkreisen. Der als gemeinnützig anerkannte Verein hat mit seiner engagierten Arbeit zahlreiche Freunde gewonnen sowie den Kontakt zu offiziellen Personen, Institutionen und Organisationen hergestellt, die die inhaltlichen Ziele von Kali Kypros e.V. unterstützen und sowohl ideell als auch finanziell mittragen.“, so stellte sich der der 1991 gegründete Verein auf seiner Internetseite vor [Stand 2017: Internetseite existiert nicht mehr, Anm. d. Red.].
1991, das war das erste Jahr nach der Wiedervereinigung des seit dem zweiten Weltkrieg geteilten Deutschland. Vielleicht ist es kein Zufall, das in dieses Jahr die Gründung des Vereins Kali Kypros fällt, widmen sich viele seiner Projekte doch speziell der seit 1974 geteilten Insel Zypern. Im Zuge der EU-Erweiterung wurde diese Spaltung jüngst aufs neue manifestiert.
Die CD “Zypern – Variationen” ist das Ergebnis einer gemeinsamen Projektarbeit mit dem Jugendgitarrenensemble “Cantomano” unter der Leitung von Volker Höh (http://www.volker-hoeh.de/). Cantomano ist das erfolgreiche Gitarrenensemble des Peter-Altmeier-Gymnasiums (Landesmusikgymnasium von Rheinland-Pfalz) in Montabaur. Dekoriert mit zweiten und ersten Preisen im Deutschen Orchesterwettbewerb hat es sich mittlerweile einen Spitzenplatz unter den deutschen Jugend-Gitarrenensembles erspielt.
Die vorliegende CD ist der geglückte Versuch eines musikalischen und poetischen Porträts Zyperns, seiner Geschichte und seiner unter dem Konflikt der Teilung leidenden Bevölkerung mittels Gedichten, Kompositionen und Arrangements. Die Texte drücken Sehnsüchte, Widersprüche und Hoffnungen der Zypriot*innen aus, während die Musik Stimmungen aufnimmt, weiter trägt, verstärkt oder die emotionale Einstimmung auf folgende Texte liefert. Poesie und Musik verschmelzen so zu einer eigenständigen künstlerischen Ausdrucksform. Die Arbeit des neunzehnköpfigen Ensembles beschränkte sich dabei nicht nur auf das engagierte Musizieren, zudem wurde “Zypern – Variationen” von den Schüler*innen in Eigenregie konzipiert und künstlerisch gestaltet. Sogar Arrangements und eigenen Kompositionen flossen mit ein.
Auch der musikalische Leiter des Projekts Volker Höh tritt nicht ausschließlich durch seine exzellente Ensembleleitung in Erscheinung, sondern steuert mit den “Variationen über ein anatolisches Volkslied” von Carlo Domeniconi, dem Klagelied “Hialemos” von Axel D. Ruoff und den mit “Tylliria” betitelten Variationen über ein zyprisches Thema von Andreas Charalambous (Berarb.: Istvan Androvicz) auch solistisches bei.
“Zypern – Variationen” ist ein vorbildliches Projekt, das nicht nur dazu geeignet ist, die Kreativität der Jugendlichen zu beflügeln sondern darüber hinaus auch Interesse an politischen Konflikten und deren oft fatalen Auswirkungen auf das Leben der Menschen zu wecken.
Nachahmer*innen dringend gesucht!