Vom 15.10. bis 29.10.2025 geht es für Hamburgs Jugendgitarrenorchester nach Argentinien
Nach erfolgreichen Konzertreisen im Norddeutschen Raum oder nach Italien 2024, Spanien 2022 und Frankreich 2018, ging es für Hamburgs “inoffizielles” Jugendgitarrenensemble vom 15. – 29.10.2025 nach Argentinien. In Buenos Aires, Mar del Plata und Bahia Blanca warten unvergessliche Konzerte, Begegnungen und Erlebnisse auf das JGOH. In diesem Blog können Interessierte die Reise unseres Gitarren-Ensembles ein wenig nacherleben. Weitere Eindrücke gibt es zudem auf www.facebook.com/gitarrenorchester oder auf www.instagram.com/jgo_hamburg und schon bald auf https://youtube.com/gitarrehamburg.
Tagebuch – Konzert- und Begegnungsreise in Argentinien
Tag 13 | 28.10.2025:
Der letzte Tag in Argentinien, bevor es morgen zurück nach Deutschland geht. Nach dem Frühstück ging es los nach La Boca, um den Dreh unseres Tour-Videos fortzusetzen. Es entstanden wieder schöne Szenen und erneut gab es viel Publikumsresonanz.
Während Alex Stark und Christian in einem Café den Check in für den morgigen Rückflug vornahmen, nutzen andere mit Matthias und Alex Vergara die Zeit um in La Boca Mitbringsel zu besorgen und kamen später ins Café dazu. Dort machten wir spontan gleich einen weitere Dreh für unser Video und damit auch ein kleines Konzert für die anwesenden Gäste. Es folgten weitere Drehorte wie der Obelisk oder das Theatro Color u.a.
Dann mussten wir uns beeilen um noch rechtzeitig zur Einspielprobe für das heutige Konzert mit dem Gitarrenensemble des Konservatoriums Astor Piazzolla, Eleonora Ferreyra und Máximo Pujol zu kommen. Es reichte ein einmaliges Durchspielen von “Conurbano”, so dass wir sogar noch etwas Zeit hatten unsere eigenen Stücke ein wenig anzuspielen.
Für unser letztes Konzert in Argentinien hatten wir uns vorgenommen, noch einmal mit jeder Faser das musikalisch auszudrücken, was uns diese Tour mit dieser tollen Gemeinschaft und den vielen wunderbaren Begegnungen und Erlebnissen bedeutet hat. Das Konzert wurde dann auch wirklich noch einmal ein sehr emotionaler und schöner Abschluss und auch wenn wir uns vorgenommen hatten, nicht Trübsal zu blasen weil die Tour nun zu Ende ging, sondern diese schöne Zeit noch einmal mit einem tollen Konzert zu feiern, so ließen sich die ein oder anderen Tränen nicht zurückhalten 😉 Einmal mehr gab es tosenden Applaus vom Publikum für die Orchester und die Solist:innen. Live-Eindrücke werden unsere Tour-Videos bieten.
Schön war es, dass auch eine Mitarbeiterin des Goethe Instituts vor Ort sein konnte, das unsere Tour schöner Weise gefördert hat!
Beim anschließenden Restaurantbesuch folgte dann das, was wir jetzt so oft in Argentinien erleben durften. Man stärkte sich bei angeregter Unterhaltung mit Essen und Getränken, es kamen die ersten Musiker:innen mit Gitarre, Bandoneon und Gesang und begannen zu spielen und irgendwann wurden wieder die Tische beiseite geschoben und es wurde ausgelassen getanzt.
An dieser Stelle schon jetzt einen ganz herzlichen Dank an unsere Förderer, das Goethe Institut, die Haspa Musik Stiftung, die Scheck Stiftung, den Förderverein JGOH e.V. und alle Spender:innen! Ein herzlichen Dank auch an alle unsere Gastgeber:innen, die uns so schöne und intensive Erlebnisse und Begegnungen ermöglicht haben und natürlich an unseren Dolmetscher, Fahrer und Mitspieler Alexander Vergara, unseren Fahrer und Dokumentar Alexander Stark und unseren Fahrer und Tourbegleiter Matthias Anthes, der sich zudem stets um unser leibliches Wohl gekümmert hat.
Hinter uns liegt eine unvergessliche Zeit und vor uns der morgige Rückflug nach Deutschland. Und auch, wenn sich hier alle sehr wohl gefühlt haben und etwas wehmütig sind weil diese schöne gemeinsame Zeit nun zu Ende ist, freuen sich auch alle schon sehr auf ihre Lieben zu Hause!
Tag 12 | 27.10.2025:
Heute stand gleich morgens unser Zusatzkonzert im «Instituto Inmaculada Concepción» – einer katholische Ordensschule – auf dem Programm. Nach einem kurzen Frühstück machten wir uns zu Fuß auf dem Weg zur Schule, die nicht nur mit einem beeindruckenden Theatersaal ausgestattet ist, sondern zudem über Sportanlagen und sogar ein Schwimmbad verfügt.
Nach einer Einspielprobe ging es um 10:30 Uhr vor einem – mit Schülern der unterschiedlichsten Altersstufen – voll besetzen Saal los. Es war eine Freude, mit wie viel Begeisterung die Kinder und Jugendlichen unser Konzert aufnahmen und bis zum Schluß ruhig zuhörten. Besonders gefeiert wurde natürlich wieder unser Arrangement von “La Camisa Negra”. Nach einer kurzen Einweisung durch unseren Dolmetscher und Mitspieler Alex, durften die Kinder bei der Zugabe dann die Choreografie mittanzen und hatten sichtlich eine Menge Spaß dabei. Der Auftritt endete mit begeistertem Applaus.
Im Anschluss wurden wir noch zu einem kleinen Brunch eingeladen und bekamen von Schüler:innen des Instituts argentinische Musik vorgespielt und – gesungen. Danach wurde noch einmal gemeinsam getanzt. Beim Verlassen der Schule winkten uns die Schüler:innen begeistert zu. Wie schön, dass sich dieser Auftritt so spontan am Rande unseres ersten Konzerts der Tour ergeben hat. Vielen Dank an Dante Damian Galliano für die gute und liebevolle Organisation!
Nach einer kleinen Pause im Hotel ging es auch schon zur Probe mit dem Ensamble de Guitarras des Konservatoriums Astor Piazzolla weiter. Da Máximo Pujol und Eleonora Ferreyra erst morgen vor dem Konzert dazukommen können, übernahm Gabriel noch einmal die Rolle der Sologitarre. So konnten wir schnell beide Ensembles zusammenbringen, so dass für das morgige Konzert alles gut vorbereitet ist und sich alle darauf freuen. Da gerade im Konservatorium das Tang-Ensemble probte, wurden wir eingeladen eine paar Stücke anzuhören. Diese Chance, authentische Eindrücke von dieser Musik mit nach Hause zu nehmen, nahmen wir natürlich dankend an.
Nach einer kleinen Stärkung mit – von Matthias und Alexander besorgten – Empanadas, konnten wir uns am Abend noch ein besonderes Vergnügen gönnen. Im «Instituto Inmaculada Concepción» durften wir den auf dem Dach gelegenen Fußballplatz der Schule benutzen und danach auch noch in das Hauseigene Schwimmbad.
Zum Abschluss gingen wir in einem unabhängigeren Kulturzentrum zum Abendessen und bekamen Livemusik und Tanz geboten. Noch einmal hatten wir einen schönen, intensiven und erlebnisreichen Tag, vor dem morgigen Finale.
Tag 11 | 26.10.2025:
Der heutige Tag war ein ausschließlicher Reisetag. Um 5:45 Uhr hieß es schon aufstehen, damit wir uns rechtzeitig auf den Weg nach Buenos Aires machen konnten. Die Strecke von 635 Kilometern absolvierten wir ohne große Probleme bei bestem Wetter. Da wir so früh losgefahren waren, kamen wir trotz mehrer Pausen schon um 16:00 Uhr bei unserem Hotel an. Während die Autos wieder zurück zur Vermietung gebracht wurden, richteten sich die anderen in ihren Zimmern ein, machten sich frisch oder ruhten sich etwas aus. Zum Tagesabschluss ging es zum Abendessen ins Restaurant. Da wir morgen früh ein Konzert haben, geht es heute entsprechend früh ins Bett. Alle freuen sich auf zwei weitere Tage in Buenos Aires.
Tag 10 | 25.10.2025:
Am heutigen Samstag standen zur Abwechslung einmal keine Proben oder Konzerte auf dem Tour-Plan. Da wir am Vorabend erneut spät ins Bett gekommen sind, durften wir heute noch einmal ein wenig ausschlafen. Um ein wenig mehr Schlaf zu haben, beschlossen wir das Frühstück auf später zu verschieben, denn um 10:00 Uhr hatten wir schon einen Drehtermin am Rathaus für unser Tour-Video.
Nach den Aufnahmen aßen wir wieder gemütlich in unserer Unterkunft und machten uns danach auf den Weg zum Parque de Mayo und zum Hafen von Bahia Blanca, wo wir unseren Dreh fortsetzen und noch ein wenig von der Stadt zu sehen bekamen. Beim Hafen kamen schönerweise noch Iana und Julian von den Escoberos dazu und begleiteten uns bei unseren Aufnahmen.
Nach unserer Rückkehr in die Appartements hieß es schon “Sachen packen” und “Appartements aufräumen”, damit wir uns am kommenden Morgen um 06:30 Uhr auf den Weg zurück nach Buenos Aires machen können, bevor wir uns auf den Weg ins Restaurant machten.
Nun schmieren wir noch Brote und bereiten unsere morgige Fahrt vor und dann geht es schnell ins Bett.
Tag 9 | 24.10.2025:
Nachdem wir gestern erst spät vom Konzert zurück waren, konnten wir heute etwas länger schlafen. Matthias und Joëlle standen etwas früher als die anderen Orchestermitglieder auf um für das Frühstück einzukaufen, während Christian das Tagebuch aktualisierte.
Das Frühstück nahmen wir dann ganz gemütlich in unseren Appartements ein um uns anschließend auf eine Erkundungstour durch Bahia Blanca zu machen und auch schon einmal nach möglichen Drehorten für unser Video Ausschau zu halten.
Obwohl wir schon recht spät zurück waren, gingen Laura und Joëlle noch ganz schnell einkaufen um danach in Windeseile – mit etwas Unterstützung von Matthias und Christian – leckere Wraps für die “ganze Familie” zu zaubern. So konnten sich alle pünktlich und gestärkt auf den Weg zur Einspielprobe und zum Konzert mit den Los Escoberos, Máximo Diego Pujol und Eleonora Ferreyra im schönen Saal in der “Universidad Nacional del Sur” machen.
Das Konzert wurde wieder mit einem Beitrag von den Los Escoberos eröffnet bevor es mit einem Set der jungen Preisträgerin Malena Monzón weiterging, die das Publikum u.a. mit Musik von Augustin Barrios Mangoré begeisterte. Danach durften wir erneut erleben, wie offen das argentinische Publikum für Musik der unterschiedlichsten Länder und Genres ist und wie begeisterungsfähig die Menschen hier sind. Wieder steigerte sich der Applaus von Stück zu Stück und endete in einer großen Party mit La Camisa Negra, bei der das Publikum durchgehend mitklatschte und -sang.
Anschließend folgten die gemeinsamen Beiträge der Orchester. Eröffnet wurde das Set mit dem Stück “Los Escoberos”, das Máximo Diego Pujol unseren Gastgeber:innen gewidmet hat. Schon hier zeigte sich, dass die beiden Orchester bei den Proben gut zusammengewachsen sind. Das sie auch mit den Solist:innen Máximo Diego Pujol und Eleonora Ferreyra harmonierten, das zeigte sich dann bei der Argentinienpremiere des uns gewidmeten dreisätzigen Werks Conurbano für Gitarre, Bandoneon und Gitarrenorchester, dass das Publikum erneut zu Begeisterungsstürmen hinriß. Zum Finale des Konzerts spielten beide Orchester das Stück “La Nadita” des hierzulande sehr verehrten Gitarristen und Komponisten Atahualpa Yupanqui.
Beim nur 100 Meter von unserer Unterkunft entfernten Italiener, feierten alle das durch und durch gelungene Konzert. Wieder bei sehr ausgelassener Stimmung bei der viel gelacht wurde. Trotz der doch sehr unterschiedlichen Altersstruktur beider Orchester ist auch in Bahia Blanca ein wunderbarer Austausch entstanden und wir erleben hier eine tolle Zeit!
Tag 8 | 23.10.2025:
Am heutigen Konzert- und Probentag gönnten wir es uns etwas länger zu schlafen. Unser gastgebendes Orchester hatte für diesen Tag ein Frühstück im nahe gelegenen Café Eclair organisiert, wo wir mit sehr gutem Kaffee, Rührei, Avocado, Frischkäse, Toast und Süßem verwöhnt wurden.
Nach einer Pause in den Appartements ging es für uns um 14:00 Uhr mit den Proben weiter. Mit Máximo Diego Pujol, Eleonora Ferreyra und den Los Escoberos feilten wir ein weiteres Mal an dem Stück “Conurbano” von Máximo Diego Pujol und spielten noch einmal die gemeinsamen Stücke “Los Escoberos” (auch von Máximo Diego Pujol) und “La Nadita” von Atahualpa Youpanki. Nach einer kurzen gemeinsamen Kaffeepause mussten wir dann schnell in unsere Unterkunft zurück und uns für die Abfahrt zum Auftrittsort im 94 Kilometer entfernt gelegenen Coronel Dorrego präparieren.
Unser Konzert fand dort im Theatro Espagnol statt, ein charmantes altes Theater im kolonialen Baustil. Nach kurzer Sitz- und Anspielprobe ging es auch schon los. Den Abend eröffneten die Los Escoberos mit zwei argentinischen Stücken. Im Anschluss spielte das Quartett “Troverias” Eigenkompositionen und Arrangements, u.a. von Astor Pizzolla. Zwei Stücke wurden mit sehr berührendem Gesang gespielt.
Nach so viel argentinischer Musik waren wir langsam ein wenig unsicher, ob wir das zahlreiche und schon jetzt begeisterte Publikum mit unserer Mischung aus europäischer Musik von Bach, Ravel, Elgar und uns gewidmeten Stücken aus Südamerika überhaupt überzeugen könnten. Diese Sorge erwies sich aber als völlig unberechtigt. War der Applaus nach der Fuge BWV 539 noch lautstark aber eher respektvoll, steigerte sich die Stimmung von Stück zu Stück. Bei den für uns geschriebenen Stücken “Atuel” von Jorge Cardoso und “Balvanera” von Máximo Diego Pujol gab es die ersten Bravorufe und bei unserem im Stehen gespielten Arrangement von Juanes “La Camisa Negra” erhoben sich alle von den Sitzen und klatschen und sangen mit. Nach dem gemeinsamen Finale beider Orchester mit “La Nadita” bedankte sich das Publikum mit begeisterten und lang anhaltenden Standing Ovations.
Im Anschluss an das Konzert wurden wir ins örtliche Municipalidad eingeladen, wo wir mit einem reich gedecktem Tisch mit Empanadas, Pizza und Getränken empfangen wurden. Wieder herrschte eine fröhliche und ausgelassene Stimmung und die Feier endete mit Gesang und Tanz.
Nach einer problemlosen Rückfahrt kamen wir erst um 2:00 Uhr in unserer Unterkunft an. Zum Glück können wir morgen ausschlafen 😉
Tag 7 | 22.10.2025:
Matthias und Christian starteten den Tag damit die Autos in die parkgebührenfreie Zone umzuparken und dann für das Frühstück in unseren Appartements einkaufen zu gehen. Nach den vielen Frühstücken im Hotel, freuten sich alle über die Ruhe beim Essen und das nicht nur süße Sachen auf den Tisch kamen. Sogar Rührei stand auf dem Speiseplan 😉
Danach nutzen wir den Vormittag wie geplant unsere Wäsche zu waschen, uns auszuruhen und die Buchhaltung auf Stand zu bringen. Dann hieß es erstmals “JGOH kocht” und Mitglieder aus dem Orchester zauberten uns ein einfaches aber sehr leckeres Pastagericht, das alle sehr genossen.
Um 15:10 Uhr ging es zur Probe. Wir hatten einen Raum, in dem wir ganz entspannt noch einmal für rund 1 Stunde Details an unserem eigenen Programm nachschärfen konnten. Um 17:00 Uhr ging es mit der zweiten Probe mit den Los Escoberos weiter, diesmal auch mit Máximo Diego Pujol und Eleonora Ferreyra, mit denen wir das uns gewidmete Konzert für Gitarre, Bandoneon und Gitarrenorchester “Conurbano” probten. Alle freuten sich über das Wiedersehen mit Máximo Pujol, der längst ein Freund des Orchesters ist. Bis 20:00 Uhr wurde an den gemeinsamen Stücken gefeilt. Zwischendurch wurden wir mit Kaffee, Kuchen und Keksen verpflegt.
Für den Abend hatten unsere Gastgeber:innen extra eine Peña in dem von Frauen geleiteten Kulturhaus La Macanuda Espacio Cultural organisiert, inklusive eines Tanzkurses. Zum Abendessen ab es Empanadas, Pizza und andere Leckereien. Es wurde eine wirklich schöne und ausgelassene Feier bei der alle tanzten, lachten, gemeinsam viel Spaß hatten und wieder ein wunderschöner Austausch zwischen den Ensembles entstand. Ganz herzlichen Dank an unsere Gastgeber:innen für diesen unvergesslichen Abend und an Máximo Pujol, dessen Musik uns zu dieser schönen Reise inspiriert hat.
Tag 6 | 21.10.2025:
Während am frühen Morgen draußen schon fleißig die Autos für die Weiterfahrt beladen wurden, bereiteten wir drinnen den Geburtstagstisch für Alex vor. Nach der kleinen Feier um Mitternacht wollten wir zum Tagesanfang noch einmal für ihn singen und ihm ein kleines Geschenk machen. Danach packte sich jeder noch sein eigenes Fahrproviant zusammen, und dann ging es los – auf nach Bahía Blanca!
Bei strahlendem Sonnenschein fuhren wir durch sehr schöne Landschaft: weite Landstraßen, gesäumt von Kuhweiden, Pferden und immer wieder über uns kreisenden Raubvögeln. An einer Tankstelle legten wir unsere letzte kleine Pause ein – dort zeigte das Thermometer noch sommerliche 28 °C. Doch je näher wir Bahía Blanca kamen, desto mehr veränderte sich das Wetter. Die Temperaturen sanken, der Himmel verdunkelte sich immer mehr und schließlich gab es 50 Kilometer vor Bahía Blanca ein heftiges Gewitter mit strömendem Regen.
Trotzdem erreichten wir sicher unseren Probenort, wo uns das Orchester Los Escoberes mit offenen Armen empfing. Gemeinsam probten wir unsere gemeinsamen Stücke. wieder war die Stimmung sehr herzlich und fröhlich. Danach bezogen wir unsere Apartments und ließen den Tag bei einem gemeinsamen Abendessen im Restaurant gemütlich ausklingen.
Dann ging es müde aber glücklich in unseren Betten und wir freuen uns auf die kommenden Tage hier in Bahía Blanca.
Tag 5 | 20.10.2025:
Nach einem Frühstück auf der sonnigen Terrasse unseres Hotels ging es um 10:30 Uhr zu einem letzten Treffen mit unseren Gastgeber*innen im Conservatorio Luis Gianneo. Das Orchester erwartete uns schon draußen bei einer Runde Mate um uns dann durch das Haus zu führen. Dabei erhielten wir spontan ein kurzes und sehr beeindruckendes Klavierkonzert und ein weiteres schönes Konzert von einem Saxophon-Duo. Alle Menschen empfingen uns mit offenen Armen.
Danach bekamen wir live gezeigt, wie die Chacarera zu Festen und zum Tanz gespielt wird und lernten alle auch gleich noch, wie man dazu tanzt. Nach einem ersten kurzen Dreh für unser Tour-Video, besuchten beide Orchester gemeinsam ein Café. Es herrschte eine schöne gelöste und fröhliche Stimmung und es gab einen tollen Austausch unter den Orchestermitgliedern.
Nach einer herzlichen Verabschiedung setzten wir unseren Videodreh an verschiedenen Plätzen von Mar del Plata fort. Wir drehten u.a. an den Denkmälern für Alfonsina Storni und Astor Pizzolla, an der Promenade und am Strand und wurden immer wieder von interessierten und sehr freundlichen Menschen angesprochen. Zwischendurch bat ein Passant uns auf einer unserer Gitarren einen Tango vorspielen zu dürfen und wir bekamen ein weiteres kurzes und spontanes Konzert. Die Menschen sind hier wirklich sehr offen und herzlich zu uns Fremden. Bevor es ins Hotel zurück ging, machten einige noch einen kurzen Abstecher auf den nahe der Promenade gelegenen Basketballplatz.
Nach dem Abendessen im Hotel überraschten wir dann noch ein weiteres Geburtstagskind der Tour und stießen mit Alex – unserem Dolmetscher und Mitspieler – um Mitternacht auf seinen Geburtstag an. Danach mussten aber alle schnell ins Bett, denn morgen geht es schon früh weiter nach Bahia Blanca.
Tag 4 | 19.10.2025:
Nachdem wir in den ersten Tagen unseres Aufenthalts zeitlich sehr eng getaktet waren, gönnten wir uns heute ein etwas späteres Frühstück um 09:30 Uhr im sehr guten Hotel Aaatrac. Da wir bei der gestrigen Probe erst das “amtliche” Rhythmus-Pattern für das gemeinsame Stück “Corazonando” – eine argentinische Chacarera – erfuhren, schoben wir eine kurze Übesession im Hotelzimmer ein um für das abendliche Konzert präpariert zu sein.
Mit drei unserer Autos ging es dann ins Zentrum von Mar del Plata um ein wenig die Stadt zu erkunden . Wir schauten den Wasserturm von Mar del Plata an, erlebten einen kurzen Moment eines Gottesdienstes in der Catedral de Mar del Plata mit, gingen an der wunderschönen Strandpromenade zurück in die die Innenstadt und schauten uns das Ehrenmal des aktuellen argentinischen Nationaltorhüter Emiliano Martinez, den Astor Piazzolla – Platz und das Denkmal für Alfonsina Storni an, nach der das berühmte Lied “Alfonsina y el mar” benannt ist. Zur Stärkung gab es eine erfrischende Wassermelone und am Ende der Sightseeingtour stärkten wir uns an einem Imbiss in der Fußgängerzone San Martín.
Nach 4 Stunden Erkundungstour ging es kurz ins Hotel um die Gitarren und die Konzertkleidung zu holen und wir machten uns schließlich auf den Weg zum Konzertort. Die Ankunft war etwas schwierig, weil wir den richtigen Eingang nicht sofort finden konnten. Nach einer Einspielprobe mit dem sehr guten „Ensamble de Guitarras Mar del Plata“ begann um 19:00 Uhr das Konzert. Unsere Gastgeber*innen eröffneten den Abend mit 4 Stücken u.a. von Astor Piazzolla und Aníbal Troilo. Wir spielten erneut unser Programm aus europäischen Kompositionen und Stücken, die uns aus Südamerika von gewidmet wurden. Zum Finale vereinten sich beide Orchester und spielten “Balvanera” von Máximo Diego Pujol und die schon oben erwähnte Chacarera. Nach anhaltendem Applaus und Zugaberufen des Publikums bat uns der Leiter des Ensamble de Guitarras Mar del Plata“ Carlos Villalba darum noch ein Stück zu spielen und das JGOH konnte das Publikum noch einmal mit „Crazy Little Thing Called Love“ begeistern.
Nach dem Konzert gingen wir zusammen mit dem anderen Orchester in ein Restaurant. Wir saßen gemischt an den Tischen und es entstand ein schöner und lebhafter Austausch. Zum Abschluss machten wir noch einen kurzen Spaziergang zu den Autos entlang der Strandpromenade. Auf dem Rückweg ins Hotel waren wir alle erschöpft, aber glücklich. Ein unvergesslicher Tag ging zu Ende.
Tag 3 | 18.10.2025:
Heute Morgen startete für acht Orchestermitglieder der Tag mit einer Fahrt um 06:30 Uhr zum Flughafen, um die Mietautos abzuholen. Leider lief nicht alles ganz reibungslos – nach einigen Komplikationen konnten wir schließlich erst einmal nur drei von vier Autos mitnehmen. Während die Fahrer und Beifahrer unterwegs waren, bereitete der Rest des Orchesters fleißig Sandwiches für die lange Fahrt vor.
Mit den Autos am Hotel angekommen, luden wir die Gitarren und einen Teil des Gepäcks in die Autos und machten uns auf den Weg nach Mar del Plata, wo eine gemeinsame Probe mit dem „Ensamble de Guitarras Mar del Plata“ auf uns wartete. Während die drei Autos bereits unterwegs waren, blieb Matthias noch am Flughafen zurück, um auf das vierte Auto zu warten. Später folgte er mit den restlichen Koffern nach.
Da wir nach Ankunft am Probeort noch genügend Zeit hatten, suchten wir uns ein gemütliches Café, um uns ein wenig aufzuwärmen. In Mar del Plata war es überraschend kühl – fast zehn Grad weniger als in Buenos Aires, und der frische Wind vom Meer tat sein Übriges.
Nach einer herzlichen und sehr freundlichen ersten Begegnung mit dem gastgebenden Orchester machten wir uns auf den Weg ins Hotel. Früher als geplant ließen wir den Abend im Hotelrestaurant ausklingen, wo wir es uns gemeinsam gemütlich machten und den Tag Revue passieren ließen.
Das Hotel liegt direkt am Meer – die Atmosphäre ist dadurch ganz anders als in Buenos Aires. Wir freuen uns schon darauf, die Stadt morgen bei Tageslicht zu erkunden.
Jetzt aber fallen wir glücklich, erfüllt aber auch schon doch gut erschöpft durch die letzten ereignisreichen Tage ins Bett.
Tag 2 | 17.10.2025:
Den zweiten Tag unserer Argentinien Tour begannen wir nach einer erholsamen Nacht, die noch ein wenig von dem Jetlag geprägt war, mit einem Frühstück im Hotel. Dabei wurde Zaki mit einem kleinen Ständchen und einem Kuchen zu seinem 18. Geburtstag überrascht. Aufgrund von Kommunikationsschwierigkeiten mit der Autovermietung und damit zusammenhängenden Problemen für die morgige Fahrt nach Mar del Plata konnte sich das Orchester anschließend noch ein wenig ausruhen.
Um 12 Uhr machten wir uns auf den Weg, um die gestrige Sightseeingtour fortzusetzen. Wir fuhren mit dem Bus in den berühmten, im Osten gelegenen Stadteil La Boca. Der durch italienische Einwanderer geprägte Stadteil ist für seine bunten Wellblechhäuser bekannt, die aus altem Schiffsblech gebaut und anschließen bunt bemalt wurden. Im Zentrum des Stadteils haben wir die Museumsstraße Caminito und ihre Seitengassen besichtigt, in denen sich alles um den Tango und den Fußballer und Nationalhelden Lionel Messi dreht.
In La Boca haben wir uns danach das Stadion der Boca Juniors angeguckt, einem der bekanntesten Vereine Südamerikas. Unsere Tour führte uns weiter durch den Stadteil San Telmo, vorbei an dem Platza Dorrego, der Markthalle Mercado San Telmo und der Estatua de Mafalda, die die für die Freiheit der argentinischen Mittelschicht stehende Comicfigur Mafalda darstellt.
Aus Zeitgründen haben wir unser Sightseeing, das wir bei unserem zweiten Buenos Aires Aufenthalt in dem nördlichen Teil der Stadt fortsetzen werden, in dem Hafenviertel Puerto Madero an der Puente de la Mujer beendet und sind nach einer Stärkung in einem asiatischen Wokrestaurant wieder in das Hotel eingekehrt, um uns für unser Konzert fertig zu machen.
Auf dem Weg zu dem Konzertort hat sich uns, wie bereits bei den letzten Touren, das Sprichwort “Andere Länder, andere Sitten” einmal wieder offenbart. Auf die Frage, ob wir noch in einen für 30 Personen ausgelegten Bus passen würden, in dem sich bereits 60 Personen befanden, nickte der Busfahrer nur. Also stiegen wir in den Bus ein und kamen nach einer nach einer sehr “speziellen” Fahrt heil und pünktlich an.
Das erste Konzert war ein gelungener Auftakt, der das Publikum begeisterte. Nach dem Konzert wurden wir von einem Lehrer und ehemaligem Studenten von Máximo Diego Pujol spontan dazu eingeladen, bei unserem zweiten Aufenthalt in Buenos Aires am Ende unserer Tour, noch ein weiteres Konzert in seiner Schule zu geben. Diese Einladung haben wir gern angenommen. Den Abend ließen wir dann in einem argentinischen Restaurant mit einer großen Grillplatte ausklingen und feierten auch noch ein wenig Zakis besonderen Geburtstag.
Tag 1 | 16.10.2025:
Nachdem wir gestern Abend ins Flugzeug nach Buenos Aires gestiegen sind, haben wir nach einem guten Flug – mit einem kurzen Zwischenstopp in Frankfurt – um 06:10 Uhr Ortszeit wohlbehalten Buenos Aires erreicht. Dort wurden wir mit einem Bus-Shuttle – wie geplant – in unser Hotel gebracht. Auch unser Equipment und insbesondere die Gitarren haben den Flug unbeschadet überstanden, so dass es gleich losgehen konnte.
Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln machten wir uns um 10:30 Uhr auf zur Probe ins Resurgimiento Espacio Cultural. Zum Glück hatten wir ein wenig zeitliches Polster eingeplant, da sich die Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs in Buenos Aires als schwieriger herausstellte als angenommen. Wir konnten das Problem aber lösen und kamen pünktlich zur Probe im Kulturzentrum an.
Nach einer produktiven Probe freuten wir uns über einen ersten Besuch von MáximoDiego Pujol, mit dem wir ja in der Vergangenheit schon häufig in Hamburg zusammengearbeitet haben. Ihn nun in seiner Heimat treffen zu dürfen, war ein sehr besonderer Moment. Wir freuen uns schon sehr auf die beiden gemeinsamen Konzerte in Bahia Blanca am 24.10. und in Buenos Aires am 28.10.2025.
Nachdem wir uns im Kulturzentrum mit leckeren Empanadas gestärkt hatten, machten wir anschließend sogar noch – vom Plaza de Mayo ausgehend – eine erste Erkundungstour durch die wunderschöne Stadt mit ihren vielen Sehenswürdigkeiten. Nach einem Besuch in einer Pizzeria ging es dann aber endgültig ins Hotel, wo alle nach dem langen Tag und der Zeitverschiebung erschöpft, aber sehr zufrieden ins Bett gingen.


























































































































































































