Das Erstlingswerk der jungen Gitarristin Analia Rego lässt den Tango in einem ungewohnten Licht erklingen. Die ausgewählten Stücke abgesehen von Muerte del Angel von Astor Piazolla sind traditionelle Tangos. Bis auf zwei Stücke „A pedro maffia“(mit Anibal Arias,Git. ) und „ Milonmga para Gardel( Susanna Ratcliff ,Bandoneon) sind Solobearbeitungen für Gitarre zu hören, die zum einen dem Text und der melodischen Linie folgen und zum anderen der erdig rhythmisch Idee des Tangos folgen. Das Ungewöhnliche daran ist die ehrzählerische Kraft ihrer Solo- Interpretation. Kaum dass man die Augen schließt, wird der Hörer in Geschichten von tiefen und großen Gefühlen hineingezogen. Nichts an allem ist sachlich, interlektuell. Jeder Klang ist genau gesetzt, die gitarristischen Möglichkeiten sind voll ausgeschöpft, jedoch nicht um der Technik willen. Es geht um Gefühle, um Tost, Freude, Spaß, Lebensfreude.
Dies geschieht ganz ohne Übertreibung im pathetischen, wie oft gehört von Tangosängern, die aufgrund von Liebeskummer vor Ihrem eigenen Freitod der Welt noch schnell Ihr ganzes Leid klagen. Eher klingt die Musik intim, als ob es als ein persönliches Geschenk an den Hörer gemeint ist. Für alle die verliebt sind, sie werden sich darin wiederfinden, für alle die traurig sind, sie werden getröstet sein, für alle die gerne froh sind, sie werden auch dies in dieser Musik hören.
Text: Uli Kauth
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