Frage:
Stimmt es, dass man zuerst Akustik-Gitarre lernen muss, um später gut E-Gitarre spielen zu können?
Antwort:
Dieses Gerücht ist wohl zu einer Zeit entstanden, als es noch nicht so viele ambitionierte E-Gitarrenlehrer*innen gab. Bis heute hält es sich hartnäckig und ist eine oft gestellte Frage in Gitarren-Foren. Nicht zuletzt durch die Jazzstudiengänge an den Musikhochschulen gibt es mittlerweile aber viele – auch auf pädagogischem Gebiet – gut ausgebildete E-Gitarrenlehrer*innen. Wenn Dein Herz also nur für die E-Gitarre schlägt, dann solltest Du Dir eine/n entsprechende/n Lehrer*in suchen und sofort mit der E-Gitarre beginnen.
Wenn Du Dir noch nicht sicher bist, wo es genau hingehen soll, dann rate ich Dir allerdings zur Akustik-Gitarre. Solltest Du im Verlauf des Unterrichts merken, dass die akustische Gitarre nichts für Dich ist, dann ist ein späterer Umstieg auf die E-Gitarre leichter als in umgekehrter Reihenfolge. Du verfügst nach einiger Zeit z.B. schon über eine gut ausgebildete linke Hand, kennst die wichtigsten Akkorde und evtl. auch Tonleitern, hast wahrscheinlich Notenlesen gelernt – was auch beim E-Gitarrespielen sehr hilfreich ist – und hast nebenher die Grundzüge der elementaren Musiktheorie kennen gelernt. Auch einige Spieltechniken der rechten Hand können auf der E-Gitarre ganz nützlich sein. Zudem ist es natürlich von Vorteil, sich mit beiden Instrumenten auszukennen. Das macht Dich später auch für Bands besonders interessant.