Titel: Picking Basics
Autor: Hans Westermeier
Verlag: Acoustic Music Records
Zubehör: Audio-CD im Lieferumfang enthalten
ISBN: 3-931453-75-8
“Picking Basics” heißt die Workshop-Reihe von Hans Westermeier, die er in einer viel gelesenen Fachzeitschrift für die Gitarre veröffentlicht. Nun hat der Münchener Buchautor und Gitarrist diese Artikel zusammengefasst und mit neuem Lernmaterial und Übungsstücken ergänzt. Herausgekommen ist eine “Einführung in die Spieltechnik der Fingerpicking-/Fingerstyle-Gitarre” mit klarer methodischer Linie, die auch weniger geübten Gitarrist*innen den Einstieg in diese Spielart der Gitarre ermöglichen kann. Für Gitarrist*innen, die sich die Fingerstyle-Gitarre im Selbststudium erarbeiten möchten, wird hierbei die im Lieferumfang enthaltene Begleit-CD eine wertvolle Hilfe sein. Nicht so notenfeste Spieler*innen profitieren darüber hinaus sicher von der unter die traditionelle Notenschrift gesetzten Tabulatur.
Der vorliegende Band gliedert sich in sechs Kapitel. Begonnen wird mit den “Absolutely Basics” bzw. mit der Erläuterung, was sich hinter den verschiedenen Stilrichtungen wie Fingerpicking/Fingerstyle, Folkpicking, Bluespicking, Ragtimepicking oder Modern Picking Styles verbirgt, der Klärung der Fingerbezeichnungen, der Frage ob “Nylon- oder Steelstring” verwendet werden sollen, den ersten Vorübungen mit Leersaiten und mit der Gitarren-Haltung. An dieser Stelle wäre eine Abgrenzung zur angeblich so strengen klassischen Haltung eher unnötig gewesen, haben sich in diesem Bereich doch schon seit einigen Jahren die unterschiedlichsten Haltungen etabliert. Selbstverständlich werden hier diverse Haltungshilfen, verschiedene Gitarrestützen und auch der Gurt eingesetzt.
Im weiteren Verlauf kommt Westermeier glücklicherweise aber ohne derartige Vergleiche aus und kommentiert detailliert und gut verständlich die einzelnen Lernschritte. Dabei verzichtet er ganz bewusst darauf, die Schüler*innen mit theoretischen Exkursen zu überfrachten. Es wird lediglich das erläutert, was für die Spielpraxis eine unabdingbare Vorraussetzung darstellt. Über die folgenden Kapitel mit den Überschriften “Die Folkpicking-Basic Patterns”, “Variation und Erweiterung der Basic Patterns”, “Tone Substitution”, “Patternspiel mit Vorzieher – Synkope/Antizipation” und Melodiepicking führt er die Lernenden behutsam und kompetent an die ersten Eigenkompositionen aus der Feder des Autoren sowie an Fingerstyle-Studien von Peter Finger, Sigi Schwab und Horst Großnick heran. Auch der Evergreen “Dust in the Wind” von Kerry Livgren gehört selbstverständlich zum Lernstoff von “Picking Basics”. Fotos von den Größen des Genres sorgen dabei für die nötige Auflockerung.
Das übersichtlich gestaltete Lehrbuch ist nicht nur für das Selbststudium geeignet, auch im Gitarrenunterricht kann es als kompetenter Leitfaden dienen. Lediglich die wichtigsten Akkordgriffe sollten möglichst schon beherrscht werden, um effektiv mit Westermeiers Lehrwerk arbeiten zu können.