Den Kern dieses musikalischen Projekts bilden die beiden Gitarristen Juan Rodríguez und André Krikula. Während Krikula seit Jahren einen hervorragenden Ruf als Interpret brasilianischer Musik geniest, betätigt sich Juan Rodríguez seit langem erfolgreich als professioneller Flamencogitarrist in Deutschland.
So verwundert es nicht, dass die Musik von Matamá die stilistischen Merkmale des Flamencos mit denen der brasilianischen Musik vereint. Dabei bedienen sich die Musiker so selbstverständlich der verschiedene ethnischen Musikstile, dass es ihnen gelingt, daraus etwas ganz Eigenes zu kreieren.
Durchdrungen von Bossa Nova, Samba, jazziger Harmonik und zwingenden Grooves kommen die meisten Stücke von Matamá daher. In Titeln wie “Barrio Léon” und “32 Rosas” sind es dann wiederum flamencotypische Rhythmen oder Melodiefloskeln, die der Musik ihr Gesicht geben. Egal ob es sich um rasante Läufe, das flexible Hin- und Herwechseln von Begleit- zu Soloparts, kantige Breaks oder schmachtende balladeske Melodien handelt, die Kommunikation der beiden Gitarristen findet auf höchstem Niveau statt.
Erfrischend und wunderschön ist auch die Instrumentierung der Kompositionen. Die Sounds von Gitarren, Marimba, Daumenklavier, Gesang, Flügelhorn und Trompete werden zu einem wahren Klangzauber miteinander verwoben, der sich auf ähnlich verlockende Weise wie der Duft eines guten Parfums oder das Bouquet eines edlen Weines entfaltet.
Diese Musik verströmt pure Leichtigkeit, die fast überdeckt, wie virtuos die beiden Gitarristen ihre Instrumente beherrschen. Die stimmungsvollen atmosphärischen Klänge sind eingebettet in ausgefeilte Arrangements, die von der hervorragenden Percussionarbeit Conny Sommers getragen werden. Was Sommer an Cajon, Marimba, Kalimba, Didgeridoo und Timbales leistet, sucht seinesgleichen.
Aber auch die anderen Gastmusiker*innen Omar Rodriguez Calvo (Bass), Alfonso Correra (Pandeiro) und Iris Kramer (Trompete, Flügelhorn) bringen ihr hohes musikalisches Potential ein und fügen dem Gesamtklang interessante Farben hinzu.
In einigen Kompositionen wird das Ganze zudem durch den Gesang abgerundet. Mit sanftweicher Stimme umschmeichelt Andre Krikula die Ohren der Hörerschaft. Der Chorus-Gesang sorgt in manchem Titel für einen zusätzlichen harmonischen Teppich und eine schwebende Atmosphäre. Die poetischen, teilweise surreal anmutenden Texte und Wortspiele erinnern an die der Tropicália-Bewegung um Caetano Veloso und Gilberto Gil.
Bis auf zwei Kompositionen stammen alle Stücke von André Krikula und Juan Rodríguez. Mit den beiden letzten Titeln erweisen Krikula, Rodríguez & Co dann noch zwei großen brasilianischen Musikern die Ehre. Ihre Versionen von Baden Powells “Berimbau” und Caetano Velosos “Desde Que Samba É Samba” sind mehr als überzeugend. Immer klingt durch, wie viel Spaß und Freude die Musiker von Matamá daran haben, gemeinsam ihre Musik zu zelebrieren.
Eine erstklassige Einspielung. Vorsicht, akute Suchtgefahr!
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