Ein weiterer Beleg, wie reizvoll die Duobesetzung aus Mandoline und Gitarre klingen kann, ist beim Hamburger Label „Trekel Records“ erschienen. Das seit 1997 bestehende Duo Armonico legt hier mit „Musica Mediterranea“ eine überzeugende Debut-CD vor.
Der Mandolinist Steffen Trekel wird schon seit geraumer Zeit zu den Besten seines Faches gerechnet. Neben seiner künstlerischen Tätigkeit ist er seit 1995 Dozent für Mandoline und Methodik am Hamburger Konservatorium, wo er auf den Gitarristen Andreas Pauly traf. Als Leiter des Hamburger Mandolinenorchesters ist auch Pauly ein ausgewiesener Kenner der Mandoline.
Auf dieser Basis entwickelte sich ganz offensichtlich eine sehr fruchtbare Zusammenarbeit, wie sich an der vorliegenden Einspielung unschwer heraushören lässt. Was Trekel und Pauly hier bieten, das ist hochvirtuoses Mandolinenspiel getragen von einer souverän agierenden Gitarre, die sich mit einem wunderschön warmen und vollen Klang in die Gehörgänge der Zuhörer schleicht. Nicht viele Solisten dürfen sich über einen so feinfühligen und intelligenten Begleiter freuen.
Das Duo Armonico besticht insbesondere durch eine wohl ausbalancierte klangliche und dynamische Gestaltung, bei der die beiden Instrumentalisten zu einer untrennbaren Einheit verschmelzen. Ein Genuss aller erster Güte ist es, wie Trekel und Pauly jeden musikalischen Moment, jede einzelne Phrase gestenreich ausgestalten. Hohe Tempi werden leicht, locker und spritzig genommen, langsame Sätze dagegen mit Ruhe und hoher Intensität ausgespielt.
Zwar gebietet die Besetzung eine eindeutige Rollenverteilung, das schließt aber keinesfalls eine intelligente Zwiesprache der beiden Instrumentalisten aus.
Musik aus Italien und Spanien haben die beiden Musiker auf ihrer ersten gemeinsamen CD eingespielt und spannen dabei einen Bogen vom Barock bis zur Spätromantik. Im Repertoire befinden sich Originalstücke und zahlreiche, vom Duo Armonico selbst angefertigte, Bearbeitungen von Gaspar Sanz, Domenico Scarlatti, Gabriel Leone, Isaak Albéniz, Enrique Granados, Manuel de Falla, Raffael Calace und Carlo Munier.
Bei dieser musikalischen Zeitreise verwendet Steffen Trekel zudem verschiedene Instrumente der Mandolinenfamilie und erreicht so eine hohe klangliche Authentizität.
Eine CD die Spaß macht!