“Intrada” heißt eine CD, die vom Hamburger Gitarrentrio “Arabeske” in der Besetzung Hilke Billerbeck, Frank Naruga und Klaus Peter Weidemann eingespielt wurde. Die drei Musiker lernten sich während ihres gemeinsamen Studiums am Hamburger Konservatorium kennen. Dass die Ausbildung an diesem Institut eine sehr gute ist, dafür ist diese Einspielung ein schöner Beleg.
Das Trio Arabeske stellt auf der vorliegenden CD eine interessante Mischung aus Originalkompositionen und Bearbeitungen von Ferenc Farcas, Issak Albéniz, Klaus Wüsthoff, Walter Theisinger, Astor Piazolla, Claude Debussy und Fritz Pilsl vor.
Einleitend erklingt das dreiteilige Werk “Chitaroedia Strigoniensis” des 1905 geborenen und im Jahr 2000 gestorbenen Ungarn Ferenc Farkas. In den drei Sätzen verarbeitete Farcas volkstümliche ungarische Melodien aus dem 18. Jhd.. Mit einer eher im Traditionellen wurzelnden Tonsprache wird der Zuhörer immer wieder durch unvorhersehbare Wendungen überrascht. Das Trio Arabeske versteht es, die einkomponierten Kontraste und den musikalischen Witz dieser Stücke durch einen wohlüberlegten Einsatz von dynamischen Abschattierungen, unterschiedlichen Klangfarben und stimmiger Artikulation angemessen zu unterstreichen.
Ein weiteres Highlight der CD findet sich in der Komposition “Samba Quica” des Berliner Komponisten Klaus Wüsthoff. Hier geht es dem Trio nicht ums Aufstellen neuer Geschwindigkeitsrekorde, vielmehr überzeugen die drei Musiker durch akzentuiertes rhythmisches Spiel und die gekonnte Umsetzung der zahlreichen perkussiven Effekte, die dieses aus dem “Concierto de Samba” entnommene Stück beinhaltet.
Sinnlich und raumgebend interpretieren Billerbeck, Naruga und Weidemann drei aus der Sammlung “Stringtime” entnommene Stücke des 1960 in Sokolow (ehemalige Tschechoslowakei) geborenen und seit 1969 in Deutschland lebenden Gitarristen und Komponisten Walter Theisinger. Bei diesen Werken handelt es sich um Musik mit einer sehr versöhnlichen und beruhigenden Grundstimmung, eingängiger Melodik und diversen Anleihen aus der populären Musik.
Mit Claude Debussys Golliwog´s Cakewalk ist auch ein absoluter Hit des klassischen Musikrepertoires auf “Intrada” zu finden. Die Bearbeitung für drei Gitarren von D. Huxtable steht diesem, aus der für Klavier komponierten Suite “Childrens Corner” stammenden Werk, äußerst gut.
Vier Arabesken von Fritz Pilsl, die das Trio auch zu Ihrem Namen inspiriert haben dürften, bilden den Abschluss dieser Einspielung. In allen vier Stücken verarbeitete der Komponist variantenreich das aus dem 30 Jährigen Krieg stammende Lied “Es ist ein Schnitter, heißt der Tod”. Betitelt sind die Kompositionen mit “Marcia Funebre”, “Tango Argentino”, “Elegie” und “Tarantelle”. Auch hier versteht es das Trio Arabeske, die individuellen Charaktere der einzelnen Sätze durch eine treffende musikalische Gestaltung aufleben zu lassen.
“Ich halte es für sehr wichtig, dass Musiker das spielen, was sie wirklich schön spielen können…” sagte Pepe Romero in einem Interview mit GitarreHamburg.de. Dies dürfte den drei Musikern vom Trio Arabeske gelungen sein. Hier wird sich nicht an einem gitarristischem schneller, höher, weiter versucht, sondern gepflegt ausgestaltete Kammermusik geboten. Anspruchsvolle und gleichzeitig unterhaltsame Gitarrenmusik möchte das Trio Arabeske präsentieren. Mit “Intrada” werden sie diesem selbstformulierten Wunsch vollauf gerecht.
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www.naruga.de